Quo vadis Valle Maira?

Zehn Jahre nach unserer ersten Wanderung hier kann ich sagen, dass sich eine ganze Menge getan hat Der Eindruck vom “schwarzen Loch” verblasst allein dadurch, dass an verschiedenen Stellen im Tal gebaut und renoviert wird Auch wenn es “nur” Ferienwohnungen sind.
Die Infrastruktur für Gäste hat sich an vielen Stellen verbessert. Es gibt nun viel mehr Übernachtungsmöglichkeiten, so dass man seine Tour individuell variieren kann oder ausweichen, wenn irgendwo alles belegt sein sollte.
Ich hatte den Eindruck, die “alten” Posti Tappa sterben langsam aus. Viele der ursprünglichen Betreiber sind nicht mehr dabei (Ruhestand) oder es haben sich neue Möglichkeiten gefunden. Die familiäre Atmosphäre (wir wurden damals mit frischem Duschtuch ins private Bad geschickt), welche diese Posti Tappa ausgemacht hat, ist einer neuen Art von professioneller Gastfreundschaft gewichen. Ich persönlich finde das nicht so schlimm, denn besonders die jungen Wirte setzen neue Impulse, richten alte Gemäuer schön wieder her und schaffen es so, dass man sich sehr wohlfühlt.
Vielen älteren Posti Tappa wünscht man einen Generationswechsel, damit sich auch hier etwas tut. Löbliche Ausnahme bildet hier wohl Maria Schneider, die in San Martino einen Posto Tappa mit zwei schönen Bädern neu hergerichtet hat.
Die Asscociatione scheint auch nicht mehr so kategorisch streng bei der Auswahl der Posti Tappa zu sein - die Liste hat sich um einige Unterkünfte erweitert.
Was den Zustand der Wege anbelangt, so könnte an einigen Stellen der Zustand verbessert werden. Im Tal von Marmora sind wir über eine Brücke balanciert, deren Zustand bedenklich war. Auch reichte gelegentlich die Vegetation hüfthoch. Die Markierungen sind immer da besonders gut, wo es keine Wegalternative gibt. Vielleicht sollte man die gesamte Strecke noch mal durchgehen und besonders an Abzweigungen neue Markierungen setzen. Das gilt besonders für die ersten Etappen.
Die befürchtete Konkurrenz zu Mountainbikern habe ich persönlich anders erlebt. Selten teilt man sich den Weg und alle Begegnungen verliefen “friedlich”.
Renato aus dem Mistral in Ponte Maira erzählte, dass mittlerweile für viele Übernachtungsbetriebe neben der Sommersaison eine dreimonatige Wintersaison existiert, in der vor allem Skitourengeher für ein ebenso gutes Einkommen wie im Sommer sorgen.


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