Aktualisierungen zur 10. Auflage im Sommer 2024

Liebes Forum,
ich habe den Mairatal-Rundweg Ende Juni/Anfang Juli 2024 für 2 Wochen durchwandert (mit leichten Variationen). Basis war noch die 9. Auflage, ich habe meine Erfahrungen nun mit der 10. Auflage abgeglichen und die nachfolgenden Anmerkungen und Empfehlungen.

Etappe 6: Elva - Ussolo
Das La Carlina in Ussolo hat seit Juli nun die Betten unter dem eigenen Dach, der Ausbau wurde völlig neu eröffnet. Das Rifugio hat zusätzlich eine schöne Gartenterrasse und eine echte Bar! Marta, die das Rifugio seit 2024 betreibt, ist eine sehr herzliche und aufmerksame Gastgeberin, die in der Küche auf regionale Produkte und Saisonalität achtet und daraus sehr Schmackhaftes zaubert.

Etappe 7: Ussolo - Saretto/ Chiappera
Beim Anstieg aus Ussolo getrost den Wegweisern Richtung Chiappera folgen, der Weg quert schräg den Hang hinauf und stößt später auf die Hauptroute.
Die Taverna & Foresteria Visaisa in Saretto ist eine nette Pizzeria mit schön ausgebauten Zimmern - aber keine Posto Tappa! Also kein Mehrbettzimmer, keine Halbpension. - Das weist leider auch die Website percorsioccitani.com falsch aus.
In Chiappera ist das PT La scuola nicht wieder eröffnet worden, hingegen betreiben dort Gabriele & Verdiana das neu eröffnete schöne Rifugio di Chiappera, das die P.O. Website nicht ausweist. Schönes Mehrbettzimmer unterm Dach, nette Zimmer mit Bergblick und gutes Essen.
www.rifugiodichiappera.com
Tel. +39 348 087 1863

Variante zu 7+: Sentiero Pier Giorgio Frassati
Der Weg ist bei den Rifugi als QR-Code herunterzuladen und gut beschildert. Er führt von der Maira-Quelle über den Lago Visaisa (also im Uhrzeigersinn) über den Passo della Cavalla. Sehr schöner Weg, wunderbare Natur und mit 6 Std. und 900hm nicht so herausfordernd wie die Variante 7+. 2024 Ende Juni allerdings noch einige Schneefelder im Abstieg.

Etappe 9A/10: Chialvetta - Preit, verlängert nach Marmora Finello
Der Weg über den Colle Soleglio Bue nach Preit und weiter auf der Straße hinunter ins Tal mit Schlußanstieg nach Marmora-Finello lässt sich gut unter 6 Stunden bewältigen. Das Lou Pitavin ist ein sehr schönes, von Blumen eingehülltes Haus, mit gehobener Zimmerkategorie. Das Posto-Tappa Mehrbettzimmer mit Sanitäranlagen ist vorbildlich, das Essen ein Traum und die PT-Formel mit 70 EUR absolut fair. Und: Wanderer sind keine Gäste zweiter Klasse sondern werden genauso liebevoll betreut wie alle Hausgäste.

Etappen 11+12: Marmora Finello - Palent - Celle di Macra
Ich musste die Etappen zusammenlegen, da der Betreiber in Palent an dem gewünschten Tag nicht öffnen konnte. Das ist in rund 6:30 durchaus machbar, zumal die Anstiege überschaubar sind und viele Wege bequem auf Waldboden verlaufen.
Das Posto Tappa in Celle di Macra wird seit diesem Jahr unter dem neuen Namen LA CÜSINO von Marta und Stefano betreut. Telefon: +39 3386834448, lacusino@gmail.com. Schöne Zimmer im Haus und auch schöne Posto Tappa Einrichtung im Rathaus. - Die beiden haben mich liebevoll bekocht und betreut, obwohl ich an dem Abend der einzige Übernachtungsgast war.

Variante 15A, Ausstieg über das Valle Grana
Von Celle di Macra nach Süden der GTA-Route 40a nach Castelmagno/ Santuario San Magno folgen. Ein traumhafter Weg, der auch den Blick auf die Seealpen nach Süden öffnet. Wenn man im La Font in Chiappi, 5 Min. unterhalb des Klosters, absteigt (nur 4 Zimmer) bekommt man nicht nur hervorragendes Essen sondern auch noch einen kostenlosten Transport zur Bushaltestelle in Pradleves. Von dort gute Busverbindung nach Cuneo.

Noch eine Anmerkung aus meiner bayrischen Seele: Ich rate zum Bier der lokalen Marke ALP, wannimmer es angeboten wird. Ist zwar etwas teuerer, aber sehr fein. Der Braumeister wohnt in Ussolo und betreibt eine Braustätte in Acceglio. Es ist schade zu sehen, dass häufig Bier aus Belgien (Leffe) oder Dortmund auftaucht.

Ich wünsche allen Wanderern viel Spaß im Valle Maira!

Lieber Dottore
Vielen Dank für die wertvollen Tipps!
Herzliche Grüsse von der Autorin und dem ganzen Verlagsteam,
Stefan Petter (Programmleiter Wanderbuch)

Wir sind gerade zurück aus dem Valle Maira und hier auch noch unsere Ergänzungen:

Reisezeit Wir kamen gerade mit dem schönen - und viel zu warmen - Wetter im Piemont an. So wurden die ersten Etappen der P.O. leider zur Qual. Der Anstieg von Dronero aus hatte bislang jedesmal keinen Spaß gemacht. Aber bei 30° C verliert auch der Monte Rubbio seinen Reiz und der Anstieg von Langra aus hat mörderische Qualitäten. Im Hochsommer sollte man die Etappen so kurz wie möglich halten.

Bezahlen Mittlerweile kann man überall im Tal mit Karte bezahlen. Eine gute Abdeckung mit mobilem Internet macht es möglich. Die Preise haben teilweise angezogen, besonders in der gehobenen Gastronomie, sind aber immer noch vom Preis-Leistungs-Verhältnis gut.

Unterkünfte Wir können mit bestem Gewissen empfehlen: La Pineta in Sant’Anna di Roccabruna, Locanda del Silenzio (seit zwei Wochen mit Pool!) und natürlich San Martino. Mitwanderer schwärmten in höchsten Tönen vom neu gestalteten Posto Tappa in Ussolo.

Reservierung Man sollte unter der Woche mindestens einen Tag im Voraus reservieren; am Wochenende wird es voll im Tal und man muss sich rechtzeitig kümmern. Größere Wandergruppen sorgen weiter oben im Tal (Campo Base etc.) gelegentlich dafür, dass keine Betten mehr frei sind.

Camping Wir haben aufgrund einer Verletzung die Wanderung in San Martino abgebrochen und mehrere Tage auf Campingplätzen verbracht. Der Camping Park Valle Maira unweit der gesperrten Straße nach Elva bot zwar eher einfache Sanitäranlagen, aber wir wurden dort sehr freundlich und hilfsbereit empfangen. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist der Campingplatz von Campo Base. Von dort aus konnten wir einen kurzen Ausflug zu den Wasserfällen von Stroppia machen, die in diesem Jahr bis in den Juli zu besichtigen waren (und ein echtes Erlebnis sind).

Kartenmaterial Ich habe unterwegs mit der Escursionista-Karte und Komoot navigiert und kann jedem Wandernden nur empfehlen, die Papierkarte mitzunehmen. In ihrer Genauigkeit wird sie durch nichts übertroffen.

Fazit Die Menschen sind - trotz Anstieg des Tourismus im Tal - unglaublich freundlich und stets bereit, bei Problemen zu helfen. Wir kommen gerne zurück.