Muren im Schnalstal

Wir kommen grad zurück von unserer Wanderung entlang des Vinschgauer Höhenwegs hin nach Meran Die wohl wichtigste Nachricht zuerst: Auf Etappe 11 nach Katharinaberg gab es vor kurzem im Schnalstal zwischen dem Schloßwirt Juval und Neuratheis mehrere Murenabgänge, die das Passieren des Wegs unmöglich machen Er ist gesperrt, und das wohl noch mehrere Wochen (Stand Ende Juli).
Wir haben es trotz “Durchgang verboten” - Schild zwar probiert, sind aber von den Bauarbeitern zurückgeschickt worden. Es wäre auch definitiv zu gefährlich geworden. Also zurück zum Schloßwirt. Dort haben wir zum Glück noch den letzten Shuttle-Bus runter an die Hauptstraße erwischt und sind dann von dort mit den Bus (fährt stündlich) nach Katharinaberg gefahren.
Erkundigungen, ob und wann der Wanderweg wieder offen ist, evtl. beim Tourismus-Info Naturns.

Vom Maira-Tal, Graubünden, Bergell bis zu den Seealpen und GTA sind wir mit Vergnügen bereits einigen Wandervorschlägen des Rotpunkt-Verlags gefolgt und müssen leider sagen, daß die Tour durch den Vinschgau uns am wenigsten begeistert hat. Wir kannten den Vinschgau vorher noch nicht und wußten somit nicht, daß das breite Haupttal entlang der Etsch bis auf den letzten Quadtratzentimeter mit Apfelanbau in reinster Monokultur zugepflastert ist. Man erahnt die Tonnen von Pestiziden, die hier gespritzt werden. Ursula Bauer und Jürg Frischknecht schwärmen zwar zurecht von der grandiosen Weitsicht auf den Ortler, verschweigen aber leider, daß man während des Wanderns auch immer in diese triste Ebene schaut. Dazu tobt entlang der Hauptstraße ein Autobahn-ähnlicher Verkehr, der uns des öfteren die gute Laune verdorben hat. Allen, die so wie wir auf eher verschwiegenes Wandern stehen, würden wir trotz einiger schöner Erlebnisse von dieser Gegend abraten. Hätten wir von dem Lärm vorher gewußt, hätten wir die Wanderung sicher nicht gemacht.

Die kultur-historischen und sonstigen Geschichten in dem Buch sind wie immer sehr informativ und interessant, manchmal hätten wir uns jedoch über etwas pragmaterische sowie genauere Angaben zur Wegstrecke gefreut. Denn der Weg ist nicht besonders gut ausgeschildert, ja, manchmal sogar recht konfus und fehlerhaft. (das fanden auch andere Wanderer, die vom Weg abgekommen sind).
Etappe 8: auf S. 108 heißt es „kurz NACH dem Hof Montecin will einen der Vinschger Höhenweg in die falsche Richtung …lotsen“ , es ist aber kurz VOR dem Hof Montecin
Oder: In Etappe 9. Dort haben wir den beschriebenen Ackerwaal gleich am Anfang der Strecke nicht finden können, es gab nur eine Wiese, in der das Futter aber so hoch stand, daß an ein Überqueren nicht zu denken war. Zurück beim Wirt der Weisskugel, um uns nach der Wegstrecke zu erkunden, kannte auch er den beschriebenen Waalweg nicht. Da liegt leider auch die Tabacco - Wanderkarte falsch. Wir sind dann hinter’m Fußballplatz gleich rechts das Sträßchen hinab zum Mühlhof, dann weiter auf der wenig befahrenen Straße (Weg Nr. 20) bis zum Schloßhof und von dort den gut ausgeschilderten Weg zum herrlichen Gschneir Waal.

Eigentlich möchten wir den Erschaffern des Vinschgauer Höhenweges noch ein erneutes Abschreiten mit häufigerer und genauerer Beschilderung nahe legen.

Am wohlsten gefühlt haben wir uns bei Familie Pixner auf dem Biobauernhof Oberkaser (Etappe 10). Freundlicher Service, leckeres Essen, Ruhe.

Ab Katharinaberg sind wir nicht der vorgeschlagenen Tour des Buchs gefolgt, sondern haben uns für die nördliche Variante des Meraner Höhenwegs entschieden, da sie uns abgeschiedener erschien. Die 1. Nacht haben wir in der sehr zu empfehlenden freundlichen Rableid - Alm übernachtet und sind dann über den angenehm zu gehenden Steig auf ca. 3000 m zur Stettiner Hütte und weiter nach Pfelders. Je nach Zeit und Belieben kann man dann noch ein paar Tage weiterlaufen oder den Bus nach Meran nehmen.


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