Wie kommt man durch die Alpe Apuani, wenn man die zahlreichen Rifugi nicht benutzen will oder kann (z.B. weil in der betreffenden Jahreszeit schon viele Schlaf- und Essensgelegenheiten geschlossen haben)? Hier einige Biwak-Erfahrungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Trotz generell abschüssigem Gelände lassen sich immer wieder flache und schöne Plätzchen zum Biwakieren finden. Einige sind richtig ausgetreten und mit Feuerstellen versehen - sogar an überraschenden Orten wie z.B. einige Meter südlich unterhalb der Foce di Grattaculo oder einige östliche Meter unterhalb der Foce di Valli. An anderen flachen Stellen muss man mit hohem Gras rechnen. Heringe bringt man meist nicht in den Boden.
In tieferen Lagen ist das Biwakieren schwieriger. Hier gibt es viel (eingezäuntes) Privatgelände oder von Brombeeren o.ä. überwuchertes Land.
An unbewarteten Schlafgelegenheiten haben wir angetroffen:
- Bei der Capanna Garnerone war der Eingangsbereich offen und mit drei Pritschen versehen. Feuerstelle und Wasserhahn vor dem Haus.
- Das Bivacco K2 findet man, wenn man vom Rifugio Orto di Donna auf dem Weg 179 gegen Osten ein Bachbett mit grossen Felsbrocken überquert und kurz danach - anstatt rechts den Wald hochzugehen - links abzweigt. Das Biwak ist eine gelbe Metallschachtel und schon vom Weg aus zu sehen. Es hat mehrere Pritschen, einen Ofen, eine Erste-Hilfe-Box und einige hinterlassene Lebensmittel, schien uns aber eher ungemütlich. Mehrere Feuerstellen in der Umgebung, aber kein Wasser.
- Das Bivacco Aronte befindet sich in der Nähe des Passo della Focolaccia: Vom Pass aus geht man etwa 100m auf dem Weg Nr. 167 gegen Westen. Auch hier hat es Pritschen, einen Tisch und einen Ofen. Holz und Wasser sind aber rund ums das Gebäude nicht zu finden.
- Gleich oberhalb des Rifugio N. Conte findet sich ein weiteres kleines Gebäude mit zwei Eingängen, der linke ist (angeblich) immer offen und als Biwak zugänglich. Hier hat es einen Tisch und Bänke sowie auf einer Galerie zwei Matratzen. Hinter dem Häuschen hat es eine Feuerstelle; Holz ist in dieser Höhe aber eher spärlich zu finden. Wasser gibt es beim Rifugio.
- Daneben finden sich immer wieder offene Unterstände, die sich zur Not als Schlafplatz für zwei Personen verwenden lassen, zum Beispiel auf der Maestà del Trebbio / Tribbio (je nach Karte, die man fragt) oder bei der Verzweigung der Wege Nr. 6 und 124 unterhalb der Foce di Petrosciana.
Was beim Biwakieren - also wenn man von den Rifugi unabhängig sein will - natürlich auch immer die Frage ist: Wie viel Wasser und Nahrungsmittel muss man mitschleppen? Siehe dazu auch den Beitrag: Wo findet man Wasser?